„Die meisten Probleme entstehen bei ihrer Lösung“ (Leonardo da Vinci). Das Prinzip Hoffnung, Aktionismus oder ein Kopieren andernorts erfolgreicher Lösungen vergeuden Ressourcen, strapazieren den Spannungsbogen, erhöhen Widerstände und sorgen für unnötige Zerwürfnisse. Ängste und Unsicherheiten verlangen nach einer Versachlichung und individueller Problemlösung.
Komplizierte Lösungen funktionieren nicht! Krisen und Endlosthemen fehlen die gemeinsame Vision, eine klare Zielsetzung und ein entsprechender Nachdruck. Daraus resultieren unterschiedliche Interessen und eigennütziges Verhalten. Es fehlt ein Knotenpunkt, der die unterschiedlichen Blickwinkel und Befindlichkeiten zusammenführt. Eine Versachlichung der Lösungsfindung (Krisen, Erbauseinandersetzung etc.) erfordert Objektivität und Unabhängigkeit sowie die Akzeptanz und das Vertrauen (Projekte, Nachlassverwaltung etc.) der Beteiligten.
Eine Sieger-Verlierer-Mentalität transferiert sachliche Themen rasch auf die persönliche Konfliktebene. Persönliche Eitelkeiten, Machtkämpfe und Verlustängste behindern die Problemlösung. Einvernehmliche außergerichtliche Lösungen sind die Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit. Schlichtung heißt: Gesichtswahrung, leben und leben lassen. Wo Eigen- und Gemeinnutzen sich decken, entstehen Zufriedenheit und Verbundenheit. Deeskalation benötigt ein geändertes Feindbild. Zudem bedürfen Befindlichkeiten und Emotionen einer sachlichen Erdung.
Die Kunst liegt darin, vorhandene Potenziale und Ideen, auch aus anderen Bereichen (Best Practices), zu einem neuen Lösungsansatz zusammenzufügen. Kausale Ursache-Wirkungs-Ketten müssen verstanden werden und kreative Brainstorming-Methoden müssen genutzt werden. Tragfähige Lösungen und eine verbindliche Umsetzung der Strategie verlangen nach Problemlösungskompetenz und einer sicheren Strukturierung. Eine intensive Einbindung, Koordination und Motivation der Beteiligten sind wesentliche Erfolgsfaktoren, um an einem Strang zu ziehen.
Erfolgreiche Lösungen und die Schaffung neuer Probleme bewegen sich auf einem schmalen Grat. Viele Projekte sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Unklarheit über die Zielsetzung, die Aufgabenstellung und die Rahmenbedingungen belastet die Mission. Aktionsismus anstelle einer ganzheitlichen Analyse, Tunnelblick, vorgefertigte Lösungswege und ein Schönreden von Misserfolgen verstärken die Probleme. Ausnahmesituationen erfordern einen unabhängigen Blickwinkel, eine objektive Deutung, ein grundlegendes Rethinking und Kreativität in der Lösungsfindung.